Das Unternehmen Amatic beauftragte eine Linzer Anwaltskanzlei damit, der Spielerhilfe ein Schreiben zu übermitteln. Verlangt wurde darin eine Gegendarstellung wegen angeblich falscher Behauptungen binnen 5 Tagen auf der Webseite der Spielerhilfe, andernfalls wolle das Unternehmen ihre vermeintlichen „Ansprüche“ gerichtlich durchsetzen. Die Spielerhilfe erteilte den Anwälten nun eine Abfuhr.
Bei der Pressekonferenz zum Betreiber Amatic ging es in einem Themenblock auch um illegales Glücksspiel. Beim maltesischen Online-Casino „Platincasino“ war es zuvor möglich, trotz Teilnahme aus Österreich, Spiele von Amatic zu spielen. Amatic betreibt dabei auch lizenziertes Glücksspiel in Österreich mit eigenen Automatensalons. Nach der Pressekonferenz wurde die Online-Spielmöglichkeit für Spieler aus Österreich sehr rasch abgeschaltet, wie die Spielerhilfe berichtete.
Amatic dementiert illegales Online-Glücksspiel
Die nun ins Rennen geschickten Anwälte von Amatic teilten mit, dass der Spielerschutz-Verein angeblich eine Reihe falscher Behauptungen aufgestellt hat. Amatic habe nichts mit illegalem Glücksspiel zu tun, so der Tenor. Vielmehr produziere das Unternehmen hochqualitative Spiele, betreibe diese aber nicht selbst. Die Spielerhilfe berichtete zuvor, dass die Spiele über eine „amatic.com“ Domain spielbar waren.
Die Spielerhilfe konnte jedoch ermitteln, dass die Spielmechanik selbst sehr wohl auf Servern der Amatic – oder auf Systemen in ihrem Einflussbereich stehend und via einer amatic.com Domain – ausgeführt wird. Der Verein erteilte den Anwälten nun eine Abfuhr bezüglich der geforderten Gegendarstellung. Denn inhaltlich lag der Spielerschutz-Verein aus seiner Sicht stets richtig.
„Lassen uns nicht einschüchtern“
Dass der Druck auf Amatic von Seiten der Behörden schon gestiegen ist, steht außer Frage. 60 Anzeigen wurden eingebracht, weitere Erhebungen zusätzlich den Behörden übermittelt. Aus Sicht der Spielerhilfe stelle die nun geforderte Gegendarstellung vor allem eines dar: einen Einschüchterungsversuch.
Der Sprecher der Spielerhilfe, Christoph Holubar, sagt dazu:
„Es ist nicht das erste Mal, dass uns ein Anwaltsschreiben erreicht. Wir achten stets auf saubere Recherche und fundamentierte Berichterstattung. Die Betreiber – in diesem Fall Amatic – suchen laufend nach Angriffspunkten, um uns zur Aufgabe zu zwingen. Doch dieser vermeintliche Schachzug geht zu unseren Gunsten aus. Wir lassen uns nicht einschüchtern! Das Unternehmen ist herzlich eingeladen uns zu klagen und vor Gericht das Gegenteil zu beweisen.“
Vollständiges Schreiben
Die Spielerhilfe veröffentlicht auch dieses Schreiben der Amatic-Anwälte in voller Länge nachfolgend auf seiner Seite: