Spielerhilfe greift 2021 beim Spielerschutz durch

Der Verein Spielerhilfe, seit mittlerweile 14 Monaten aktiv, beriet bereits unzählige Spielsüchtige und Angehörige. Aufgrund eigener Erfahrungen mit dem Glücksspiel – viele Mitglieder des Vereins sind selbst ehemals spielsüchtig – ist das Wissen über die tatsächlich exekutierten Spielerschutz-Maßnahmen einer der großen Vorteile des Vereins. Die am Papier in Österreich geltenden Schutzmaßnahmen sind deutlich zu wenig und kommen auch nicht immer zur Anwendung, so die Meinung des Vereins.

Verschleppung von Schutzmaßnahmen

So ist beispielsweise eine im Glücksspielgesetz seit 2010 verpflichtend vorzusehende Sperrdatenbank Spielsüchtiger bis heute nicht  umgesetz t worden. Aufgrund der Arbeit des Vereins wurde die Politik auf dieses Thema aufmerksam, es kam zu einer parlamentarischen Anfrage seitens der Partei NEOS, durch die Abgeordnete Dr. Stephanie Krisper, an das Finanzministerium. Auch das Nachrichtenmagazin profil berichtete darüber. Finanzminister Gernot Blümel beantwortete die Anfrage und hielt fest, dass das Finanzministerium bisher davon ausging, die Betreiber würden diese Datenbank selbständig errichten.

Dabei ist diese Annahme des Finanzministers weltfremd, da mit Inkrafttreten der Datenbank mit einem nicht unerheblichen finanziellen Verlust bei den Betreibern zu rechnen ist. Auch die Steuereinnahmen sind in weiterer Folge davon betroffen. In persönlichen Gesprächen mit Entscheidern und Führungskräften bekannter Glücksspielunternehmen bekam der Verein Spielerhilfe den Eindruck, dass es in Wahrheit keine ernsthaften Ambitionen für eine Einführung der Datenbank von Seiten der Betreiber gibt.

Gamechanger Spielerhilfe

Daher kündigte der Verein bereits Ende November letzten Jahres an, sich um dieses Problem annehmen zu wollen. Mit Hilfe einer cleveren Idee und den dafür notwendigen Experten, ist diese Datenbank möglich, ganz ohne Zutun seitens Finanzministerium und Betreiber.

Die zentrale Sperrdatenbank, entwickelt und umgesetzt von einem kleinen Spielerschutz-Verein in Oberösterreich, wird 2021 für einen stark positiven Effekt beim Spielerschutz in Österreich sorgen.

Einladung an Finanzministerium und Betreiber zur Teilnahme

Der Verein lud diese Woche alle Konzessionäre von Glücksspiel in Österreich, sowie das Finanzministerium selbst, zur Teilnahme am Sperrdatenbank-Projekt ein.

Alle Beteiligten betonen medienwirksam unermüdlich, wie wichtig ihnen Spielerschutz ist. Jetzt ist die Zeit zu zeigen, dass diese Aussagen nicht nur leere Worthülsen sind und sich die Betreiber unserem Projekt anschließen

so Christoph Holubar, Sprecher des Vereins Spielerhilfe.

Start in wenigen Wochen

Die angekündigte Sperrdatenbank wird auf der eigens errichteten Website spielersperre.at von der Spielerhilfe in wenigen Wochen gestartet. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen dafür. Beim Thema Datenschutz etwa holte sich der Verein Experten, die den ganzen Prozess von Anmeldung bis Einmeldung der Sperren bei Betreibern, durchleuchten und optimieren.

Besonders beim sensiblen Bereich des Datenschutz greifen wir auf Experten zurück. Schließlich ist dieser Bestandteil eine wichtige Säule, wo wir keinesfalls Angriffsfläche bieten werden und hier alle Hausaufgaben gemacht haben. Wir wissen, dass besonders die Startphase darüber entscheidet, ob unser Projekt von Erfolg gekrönt sein wird.

so Holubar zur Sicherheit der Plattform.

Großer Bedarf und Nachfrage

Bereits nach Ankündigung der Sperrdatenbank erhielt der Verein Anrufe und Nachrichten mit der Frage, ab wann denn eine Anmeldung und Eintragung für Spielsüchtige möglich ist.

Die Nachfrage ist definitiv da. Laut Erhebungen sind in Österreich mindestens 90.000 Personen von problematischem Spielverhalten betroffen. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein.

so Holubar abschließend.

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