Erst kürzlich brachte die Spielerhilfe 59 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Unternehmen Amatic ein. Nun wurde bekannt, dass sich das Unternehmen unter den Bewerbern bei den neuen Glücksspiel-Ausschreibungen in Oberösterreich befindet. Der Spielerschutz-Verein warnt nun die Landesregierung ausdrücklich vor einer Lizenzerteilung.
Verstoß gegen das Gewerberecht, gegen Nichtraucher-Schutz-Auflagen, mangelnder Spielerschutz und illegales Glücksspiel. Zu diesen Themen brachte der Verein Spielerhilfe mit Sitz in Wels insgesamt 59 Anzeigen bei den zuständigen Behörden ein. Im Rahmen eigens durchgeführter Mystery-Shopping-Kontrollen konnten zuvor umfassende Verstöße festgestellt werden.
Unter Bewerbern bei aktueller Lizenz-Ausschreibung in OÖ
Was bisher nur als Gerücht kursierte, wurde dem Verein nun bestätigt: das Unternehmen Amatic befindet sich offenbar unter den Bewerbern für Glücksspiel-Lizenzen in Oberösterreich. Die Erteilung der neuen Oberösterreich-Lizenzen steht kurz bevor. Die Spielerhilfe geht nun in die Offensive und warnt die Landesregierung und Politik ausdrücklich davor, den Fehler zu begehen und nun Amatic eine Lizenz für den Betrieb von Glücksspiel in Oberösterreich zu erteilen.
Aus Sicht des Vereins wäre es von Seiten der Landesregierung grob fahrlässig einem Unternehmen den Betrieb von Glücksspiel-Lokalen und -Automaten anzuvertrauen, über welches erst kürzlich bekannt wurde, dass dieses mehrere gesetzliche Bestimmungen missachtet und einen mangelnden Spielerschutz hat.
Antrag auf Zuverlässigkeits-Überprüfung eingebracht
Die Spielerhilfe brachte am 24. Februar 2023 einen Antrag auf Prüfung der Zuverlässigkeit bei den zuständigen Landesbehörden in Kärnten, der Steiermark und in Niederösterreich ein. In diesen Bundesländern betreibt Amatic derzeit ihre Automatensalons. Zusätzlich ging das Dokument auch an das Finanzministerium.
Damit wurde die Überprüfung angeregt, um festzustellen, ob Amatic überhaupt noch – aufgrund der aufgedeckten Verstöße – die Zuverlässigkeit besitzt, die für den Besitz von Glücksspiel-Lizenzen notwendig ist.
„Nun eine Lizenz an Amatic auszugeben für Oberösterreich, wäre ein absoluter Wahnsinn. Dies kann und darf sich die OÖ Landesregierung politisch nicht erlauben.“
sagt Christoph Holubar, Sprecher der Spielerhilfe.
Ausdrückliche Warnung an OÖ Landesregierung
Aus den genannten Gründen versendete die Spielerhilfe eine ausdrückliche Warnung an die Landesregierung in Oberösterreich und alle hier tätigen Politiker. An dem Thema will der Spielerschutz Verein außerdem dran bleiben.
„Bevor es zu einer Lizenzerteilung kommen darf, müssen alle im Raum stehenden Vorwürfe restlos aufgeklärt werden. Unter den jetzigen Voraussetzungen wäre die Lizenzerteilung grob fahrlässig und ein absolutes Risiko für die Spieler und den benötigten Spielerschutz.“
so Holubar abschließend.