American Chance ändert seinen Namen in Palasino. Im März findet eine große Feier an den Casino-Standorten statt, um diesen neuen Namen bekannt zu machen. Der Plan hinter der Namensänderung: Der Betreiber will künftig seine Kunden dazu animieren, beim Online-Casino-Angebot Palasino zu spielen. Das Unternehmen dementierte mittlerweile diese Pläne. Die Stellungnahme ist am Ende dieses Beitrages zu finden.

Palasino-Eigentümer in der Kritik

Die Spielerhilfe berichtete bereits über fragwürdige Vorgänge bei Trans World Hotels & Entertainment a.s., der Firma hinter den Marken American Chance und Palasino. Das Unternehmen nimmt den Schutz seiner Gäste nicht ernst und sieht selbst hochgradig Spielsüchtigen dabei mit offenen Augen zu, wie sie ihre Existenz verlieren.

Nun wird die Geschichte aber um eine Facette fragwürdiger. Denn das für seine drei Grenzcasinos bekannte Unternehmen American Chance benennt sich um. Palasino soll der neue Name sein. „Um ein Offline- und Online-Erlebnis anzubieten, welches gleiche Werte und Reputation für unsere Spieler hat“. So schreibt es Palasino auf seiner Webseite.

Palasino Angebot online und offline

Der Grund für den Namenswechsel dürfte einfach erklärt sein. Das Casino möchte, dass der Name bei seinen spielenden Kunden bekannt ist. Denn in ein paar Monaten wird Palasino auch als Online-Casino-Variante zur Verfügung stehen. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen den Plan verfolgt, seine Kunden sowohl stationär als auch online spielen zu lassen.

Genau hier wird es aber für das Unternehmen gefährlich. Wie die Spielerhilfe in Erfahrung bringen konnte, beantragte die Firma Palasino Malta Limited mit Sitz in Malta eine Online-Casino-Lizenz bei der zuständigen Aufsichtsbehörde MGA. Die Kunden von American Chance und Palasino kommen hauptsächlich aus Österreich und Deutschland. Plus einer überschaubaren Anzahl tschechischer Gäste. Laut Firmenbuch-Abfrage in Malta ist die tschechische Trans World Hotels & Entertainment a.s. der einzige Eigentümer, der bei der Palasino aufscheint.

Palasino will künftig online und offline Glücksspiel zu seinen Kunden bringen. Foto: Screenshot Webseite Palasino

Abwanderung eigener Kunden zu Online-Anbietern

Besonders während der Corona-Lockdowns erlebten Online-Casinos einen regelrechten Umsatz-Boom. Zur selben Zeit waren europaweit unzählige stationäre Casinos aufgrund der Maßnahmen monatelang geschlossen. Es liegt aber nicht nur an Corona – generell ist ein Abwärtstrend bei den stationären Casinos sichtbar. Palasino will diese Kundenabwanderung durch die Veränderung stoppen.

Strategisch setzt das Unternehmen damit jedoch auf das falsche Pferd. Der Online-Casino Markt ist bereits mit tausenden Angeboten besetzt. Ein Einstieg in das globale Online-Casino Business ist also ein Sprung ins Haifischbecken, welcher viel Kraft und Geld benötigen wird. Die Idee, das Glücksspiel an die bereits bestehenden Kunden zu bewerben und diese zum online spielen zu animieren, ist für das Unternehmen rechtlich gefährlich: Ein Online Casino mit ausländischer Malta-Lizenz ist für die meisten Palasino Kunden verboten und daher handelt es sich um illegales Glücksspiel. Die Lizenzbehörde der Tschechischen Republik, das Finanzministerium, wird über diesen Plan außerdem nur wenig erfreut sein. Möglicherweise drohen dem Betreiber lizenzrechtliche Folgen für seine stationären Casinos.

Verbotenes Glücksspiel

Ein Online-Casino mit Malta Lizenz kann sein Angebot in vielen Ländern der Welt zu seinen Kunden bringen. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, die aufgrund landeseigener Regelungen – wegen etwa vorhandener Glücksspiel-Monopole –  existieren. Demnach ist das Anbieten und Spiel für Teilnehmer aus den Ländern Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik verboten. Also genau jenen Ländern, aus welchen die Kunden von Palasino derzeit großteils kommen. Dies sagt sogar mittlerweile die Aufsichtsbehörde in Malta selbst. 

Das Palasino Online-Casino hat aktuell noch nicht eröffnet. Die American Chance-Casinos besitzen eine legale Glücksspiel-Lizenz, die vom Finanzministerium der Tschechischen Republik ausgestellt wurde. Es ist davon auszugehen, dass das Finanzministerium aktuell über das geplante Vorhaben von Palasino noch nichts weiß. Eine diesbezügliche Anfrage blieb bisher unbeantwortet.

Die Spielerhilfe erhielt eine Stellungnahme zu den oben genannten Punkten. Der Betreiber sagt, dass American Chance Casinos seit den Mitte-1990er-Jahren in Einklang mit den Tschechischen Glücksspielgesetzen betrieben werden.

Außerdem führt der Betreiber aus:

„Wir haben vor einigen Monaten die Entscheidung getroffen, mit dem neuen Online-Angebot nicht unsere bestehenden Kunden aus Deutschland und Österreich anzusprechen. Dies werden wir mittels GEO-Fencing und Verhindern von Registrierungen im Registrierungsprozess unterbinden. Personen aus Österreich, Deutschland oder Tschechien können sich so nicht auf der neuen Plattform registrieren.“

Die Betreiber hinter American Chance und Palasino sehen sich durch die Berichterstattung der Spielerhilfe zu Unrecht angegriffen und führen zum Artikel an:

„Somit sind Ihre Ausführungen, dass wir unser neues Online-Angebot auf bestehende Kunden ausrichten, sowie dadurch „illegales Glücksspiel“ anbieten wollen, nicht korrekt.“

Update 13. März, 13:30: Die Spielerhilfe übermittelte die vorliegenden Informationen an die Lizenzbehörde in der Tschechischen Republik. Außerdem regte sie an, die lizenzrechtlichen Voraussetzungen für Trans World Hotels & Entertainment, aufgrund der vorliegenden Umstände erneut zu überprüfen.

Update 21. März, 23:16: Stellungnahme des Betreibers von American Chance und Palasino (Trans World Hotels & Entertainment) im Beitrag eingearbeitet.

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